Für queere Menschen stellt das Coming-out oft einen Schritt dar, der ihr Leben verändert, der aber mit zahlreichen Herausforderungen einhergeht. Damals und auch heute. „Und das hat uns bewegt“, berichtet Patrick Lindner im Gespräch mit RTL. „Peter und mich, da wir ja im selben Jahrgang sind und damals zu unserer Zeit bei unserem Outing von unseren Eltern zum Arzt geschickt wurden.“
Patrick Lindner, der sich vor seinem Coming-out immer verstellt hat, erinnert sich daran, wie schwer es war, ein Selbstwertgefühl zu entwickeln. Die eigene Unsicherheit und die gesellschaftliche Ablehnung hemmten ihn. "Es war in den 1980er-Jahren und auch schon in den 1970er-Jahren wirklich noch eine harte Nummer. Man habe sich in irgendwelchen Lokalen getroffen, da es anders nicht möglich war.
Aus genau diesem Grund engagiert er sich in der Gegenwart so stark für queere Menschen. Er sagt: „Das ist ja immer das Schwierige bei den jungen Menschen, die sich in der Findungsphase ihrer eigenen Sexualität befinden. Da wird man irgendwie alleingelassen. Und das war in unserem Fall damals extrem so". Patrick Lindner und sein Ehemann haben deshalb eine Stiftung ins Leben gerufen, die jungen queeren Menschen Hilfe bietet. Die Stiftung unterstützt Jugendliche bis zum Alter von 27 Jahren dabei, ihren Weg zu finden und ihre Identität mit Selbstbewusstsein zu leben. Lindner kennt aus eigener Erfahrung die Bedeutung dafür, in dieser Phase nicht allein gelassen zu werden.