Über 6 Jahrzehnte war sie als Schauspielerin erfolgreich mit einem Repertoire von Shakespeare bis "Praxis Bülowbogen". Unvergessen hat sie sich aber mit dem Kultschlager "Das bisschen Haushalt" gemacht. Jetzt ist Johanna von Koczian im Alter von 90 Jahren im Kreise ihrer Familie in Berlin verstorben.
Unvergessen auch ihr Auftritt bei der ZDF-Hitparade, vor dem Showmaster Dieter Thomas Heck persönlich die Bühnentreppe fegte. Ihr künstlerisches Schaffen erstreckte sich allerdings über weit mehr als "das bisschen Wäsche". Als Schauspielerin galt sie als "die deutsche Audrey Hepburn" und hatte bereits unter Gustaf Gründgens gearbeitet. Auch als Buchautorin und Fernsehmoderatorin war Johanna von Koczian bekannt. Beim theater feierte sie auch im hohen Alter noch große Erfolge. Mit 77 Jahren stand sie als Florence Foster Jenkins in dem Stück "Glorious!" am Berliner Kudamm-Theater auf der Bühne und mimte dort die "schlechteste Opernsängerin der Welt". Sehr zum Gefallen des Publikums.
Ihre Karriere beim Film begann bereits 1957 in der Komödie "Viktor und Viktoria". 1958 schaffte sie an der Seite von Hansjörg Felmy den Durchbruch mit "Wir Wunderkinder". Es folgten Engagements am Residenztheater in München und am Theater in der Josefstadt in Wien. Fernsehzuschauern dürfte sie aus Erfolgsserien wie "Praxis Bülowbogen" und "In aller Freundschaft" ein Begriff sein.
Johanna von Koczian hinterlässt eine Tochter. Sie war über 40 Jahre lang mit dem Musikproduzenten Wolfgang Kabitzky verheiratet.
