Der 42-jährige Schlagersänger Ben Zucker spricht offen über seine Alkoholabhängigkeit. „Ich würde sagen, ja“, antwortete er auf die Frage der „Bild“, ob er Alkoholiker sei. „Ich könnte auch sagen, dass ich an Alkoholismus leide.“ Zahlreiche Personen, die ein identisches Problem gehabt hätten, hätten sich nicht getraut, es so zu formulieren. „Viele verbinden den Begriff Alkoholiker mit der Vorstellung, dass bei der betroffenen Person ohnehin keine Hilfe mehr möglich sei. „Aber dem ist ja nicht so“, sagte Zucker („Na und?!“).
Er habe während der Corona-Pandemie 2020 die Kontrolle über den Alkohol verloren, als seine zweite Arena-Tour abgesagt worden sei und er keinen Kontakt zu seiner Familie und seiner damaligen Freundin habe herstellen können. „Ich war unsicher, wie es weitergeht, und dachte mir: Jetzt gebe ich mir einen ein.“ Das habe sich über Monate hinweg so verhalten. Er habe in dieser Periode „im Lauf des Tages meist eine Flasche Wodka konsumiert“. „Manchmal begann das schon zur Mittagszeit. Da ich am Nachmittag oft schon schwer gelallt habe, habe ich meine Telefonate in die erste Tageshälfte gelegt. Zucker äußerte: „Ich geriet in eine Abwärtsspirale.“
Vor ungefähr einem Jahr hat er sich professionelle Unterstützung gesucht. Er habe sich für 21 Tage in eine Entzugsklinik für Alkoholabhängige begeben. In seiner Gruppe habe es unter anderem Unternehmer, Ärzte und Anwälte gegeben. Der Sänger berichtete, dass bei fast allen der Punkt, an dem sie in die Sucht abrutschten, „wie bei mir der Druck war, der durch die hohen Anforderungen in ihren Berufen entstand“. Er hatte dennoch nicht „gänzlich“ mit dem Trinken aufgehört. „Ich genieße nach wie vor meinen Wodka auf Eis als Belohnung nach einem Konzert oder wenn ich mich entspanne, das ist für mich einfach Teil des Rituals. Aber richtig kontrollieren kann ich es nach wie vor nicht."